Kultur als Kanalisierung der aggressiven Natur                                 des Menschen  (Konrad Lorenz)

 

 

 

Konrad Lorenz:         · Begründer der modernen Ethologie 

 

à konstante Triebnatur des Menschen

à Agressionstrieb als entscheidende Rolle

 

Ethologie:                  · „ Vergleichende Verhaltensforschung“

 

AUFGABE:   Verhalten der Tiere wissenschaftlich zu erforschen

                        à führt menschl. Verhaltensweisen auf tierische zurück

                                     Vermittlung von Aufschlüssen über die Natur d. Menschen

Wolkenförmige Legende: NACH LORENZ: 


                                              

 

 

 

1.)    Tier und Mensch verfügen über erfahrungsunabhängige, angeborene Verhaltensweisen, die endogen und instinktiv durch einen Schlüsselreiz ablaufen

à löst Verhaltensfolge aus!                        (Bsp.: KINDCHENSCHEMA)

 

 

2.) Bei höheren Tierarten: 

     Angeborene Instinktprägungen sind offen und variabel für eine

     Füllung durch beliebige Erfahrungen           (Bsp.: Pflegemutter bei Gänsekücken)

 

 

3.) Offene Instinktprägungen:

 

à besonders beim Menschen anzutreffen

à durch dauerhafte Einflüsse d. Zivilisation erhebl. reduziert  

               unspezifische Affekte und Gefühle!

 

Ausnahmen:    · Aggressionstrieb

   · Territorialverhalten

 

è sind nicht auf Schlüsselreiz angewiesenà spontan und wachsen von innen her!

Gesamtsicht der Menschen und der Kultur

                (Ausschnitt aus Lorenz Buch: „Das sogenannte Böse“)

 

Angeborene Verhaltensweisen:

 

à Änderungen von Umweltbedingungen aus dem Gleichgewicht gebracht werden

à unfähig sich anzupassen

à eine Art kann zugrunde gehen

 

Veränderungen, die der Mensch in seiner Umwelt selbst bewirkt hat

 

à sind nicht nur geringfügig!

 

Spontanität des Instinkts

 

è Gefährlichkeit

              Lage der Menschheit gefährlich!

 

 

Amerikanische Erzieher zogen falsche Konsequenzen:

 

Gaben immer nach und ersparten Kindern die Frustration.

Dachten sie würden dadurch weniger neurotisch und aggressiv, aber      Aggressionstrieb ist spontan!
à Kinder wurden aggressiv und frech, unter Druck sogar neurotisch

Appetenzverhalten:

Suchen nach den Reizen, welche die Aggression auslösen.
Schwellenerniedrigung und Appetenzverhalten sind bei der intraspezifischen
Aggression sehr ausgeprägt.

 

Polarkrankheit:

Je mehr eine Gruppe von Menschen aufeinander angewiesen ist (sie sich lieben, kennen..), umso gefährlicher wird der Stau der Aggression.

- alle Reize die Aggression und innerartliches Kampfverhalten auslösen, unterliegen

   einer Erniedrigung ihrer Schwellenwerte

-   -   Einsicht in diese Gesetzmäßigkeit nimmt nicht die Qual

à Neuorientierte Bewegung hilft ( z.B. Aggression beim Zerhacken von Holz  auslassen )

 

In der Vorgeschichte der Menschheit herrschte ein Gleichgewicht zwischen Aggression und Tötungsmittel:

-   -   Angreifer hatte keine Waffen außer den eigenen (Kratzen, Beißen, Würgen)

-   -   Opfer konnte die Aggression en des Angreifers durch Demutsgebärden und Angstschreie unter Kontrolle bringen

à kein plötzlicher Todschlag möglich

 

..aber natürliches Gleichgewicht wurde durch künstliche Waffen zerstört:

Mensch kann mit der Aggression nicht umgehen, hat durch die Waffen die Möglichkeit zum spontanen Totschlag

à Verantwortlichkeit entsteht, die die Menschheit vor der Selbstvernichtung bewahrt

 

 

 

 

 

[¼]     VERGRÖSSERUNG ZU EINER SOZIETÄT GEHÖRENDEN INDIVIDUENZAHL

 

à 2 Wirkungen entfalten, die Gleichgewicht zw. Anziehung & Abstoßung stören:

 

1.)    Den persönl. Bindungen ist abträglich, wenn ihrer zu viele werden

2.)    Enges Zusammendrängen vieler Individuen auf kl. Raum bewirkt eine Ermüdung aller sozialen Reaktionen

            Frieden als erste Bürgerpflicht

                    à „Unseren Nächsten“ so behandeln, als wäre er bester Freund

          à sind verpflichtet unsere Feinde zu lieben

 

       Neuorientierung der Aggression

 

à nächstliegende und hoffnungsvollste Weg, sie unschädlich zu machen

à nimmt mit Ersatzobjekten vorlieb, zugleich volle Befriedigung

 

· ritualisierte Sonderform des Kampfes:

 

SPORT

 

è verhindert sozietätsschädigende Wirkung der Aggression

 

è erhält die arterhaltenden Leistungen der Aggression unverändert aufrecht

 

è erzieht den Menschen zur bewussten und verantwortlichen Beherrschung

    seiner instinktmäßigen Kampfreaktion

 

è „Fairness“ und „Ritterlichkeit“ des Sports, wichtige kulturelle Errungenschaft

    der Menschheit

 

è wirkt segensreich

 

è gestaute Aggression wird frei

 

è gestattet volles Ausleben individueller und egoistischer Verhaltensweisen