Eine Website zu Projekten aus dem Unterricht und außerunterrichtlichen Bereich von

Ulrich Fischer-Weissberger 

Lehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch

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Heinz Droßel, ein Mensch in schrecklicher Zeit

ein Film des Geschichtsprojekts am Geschwister-Scholl-Gymnasium

Didaktisches und Arbeitsblätter

 

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Herr Droßel, Herr Lustiger und Herr Prpf. Wette

Bei Dreharbeiten in Senzig bei Berlin

Aufgaben:


1. Stunde:

Zum Text

1. Welche Eigenschaften zeichnen Herrn Droßel aus? Nenne und erläutere diese.
2. Mit welchen Personen oder Personengruppen hatte und hat er zu tun? Nenne und schreibe auf, was du zu diesen weißt.
3. Wie verhalten sich diese Menschen? Beschreibe diese Verhaltensweisen.

Zum Film

10 Minuten des Films

Beobachtungsauftrag nach dem Anschauen ausführen.

Es werden hier verschiedene Ebenen, auf denen der Film spielt, deutlich.

1. Beschreibe diese Ebenen: Bild-Wald, Bild-Zug, Bild-Wohnung
2. Welchen Eindruck macht Herr Droßel auf dich?

2. / 3. Stunde (sinnvoll wäre eine Doppelstunde)


a)Beim Anschauen des Films:

Wir werden öfters unterbrechen, so dass du deine Notizen vervollständigen und Fragen stellen kannst.

Achte auf die Beziehung von Herrn Droßel zur Schülergruppe.
Achte auf die Stimmigkeit von Ton und Bild.
Versteht man den Film?
1. Notiere Auffälliges und was du noch wissen willst.
2. Notiere wichtige Informationen zu Herrn Droßel, zum historischen Geschehen und zu den beteiligten Personen und Personengruppen.
3. Notiere die Titel der einzelnen Filmteile.

b) Bei der Nachbereitung:

1. Ordne deine Mitschriebe.
2. Schreibe auf, was dir am Film gefallen und missfallen hat.
3. Warum gab es so wenige Menschen mit Zivilcourage zur Zeit des NS?
4. Wie ist das deiner Meinung nach heute?

Arbeitsblätter zum Film: Heinz Droßel, Ein Mensch in schrecklicher Zeit

Heinz Droßel
In seiner Kindheit und Jugend hatte Herr Droßel das Glück durch seine Eltern und vor allem durch seinen Großvater zu Mitmenschlichkeit und Zivilcourage erzogen zu werden.
So war es auch nicht verwunderlich, dass er, der er orthodoxe Juden als Kind erlebt und mit einem Freundschaft geschlossen hatte, dem Nationalsozialismus negativ gegenüberstand.
1933 kam durch sein mutiges Auftreten bei der Gestapo ein Nachbar frei; immer hielt er zu einem jüdischen Mitschüler; nie war Mitglied in einer NS-Organisation. Deshalb musste er nach erfolgreichem Staatsexamen in den Krieg und konnte nicht das Referendariat antreten.
Vom 23. bis zu seinem 29. Lebensjahr war Heinz Droßel Soldat, zuletzt im Range eines Oberleutnants. Er erlebte den Krieg in Frankreich und in Russland, zumeist an der Front.
Während eines Urlaubs rettete er eine junge Jüdin vor dem Freitod, er und Freunde unterstützten sie; nach dem Krieg wurde sie seine Frau.
Während eines Kurzurlaubs im Februar 1945 half Herr Droßel in Berlin einer jüdischen Familie, deren Versteck entdeckt zu werden drohte, brachte sie in Sicherheit und übergab ihnen zum Schutz vor der Gestapo eine Pistole samt Munition.
Heinz Droßel berichtet, dass ihm der "Kommissarbefehl" bekannt war und dass dieser verbrecherische Befehl in seinem Verband auch durchgeführt wurde. Als er einmal einen gefangenen Kommissar der Roten Armee zum Gefechtsstand führen musste, wo er zweifellos erschossen worden wäre, ließ er ihn laufen. Niemand habe ihn nach dem Verbleib des Mannes gefragt...
Prägend für seine Abscheu vor den Nazis war neben den Rettungstaten, dass er einmal zufällig Augenzeuge eines Massakers an jüdischen Männern, Frauen und Kindern sein musste und dass er mehrfach das menschenverachtende Verhalten der Nazis in Wehrmacht und SS miterleben musste.
Nachdem Herr Droßel im Jahre 2000 als "Gerechter unter den Völkern" geehrt worden war, zeigten ihm in seiner Wohngemeinde die über Siebzigjährigen zunächst demonstrativ die kalte Schulter. Aber nachdem ihm Bundespräsident Johannes Rau im Sommer 2001 das Bundesverdienstkreuz verliehen hatte, erschien selbst der Bürgermeister von Simonswald beim Besuch des Bundespräsidenten anlässlich des 86.Geburtstages des Geehrten mit dem Goldenen Buch der Gemeinde