Eine Website zu Projekten aus dem Unterricht und außerunterrichtlichen Bereich von

Ulrich Fischer-Weissberger

Lehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch

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Zum Film Naziwandbilder im Waldkircher Rathaus

Bilder aus dem Film

 

 

 

Der Film ist Teil der Erinnerungsarbeit in Waldkirch. Er ist ein Mittel im Prozess in Waldkirch eine gewinnende Kommunikationssituation über Geschichte, über den NS, über diese Nazipropaganda im Rathaus herzustellen.

An diesem Prozess sind viele beteiligt:

das Geschichtsprojekt am Geschwister-Scholl-Gymnasium, die SchülerInnen des Neigungsfachs Geschichte, die SMV, die (Geschichts-) Lehrer der Schule, der Jungendgemeinderat, die politisch Verantwortlichen der Stadt und schließlich die interessierten Bürger.

Auf der anderen Seite ist es ein Film, der an sich bestehen will. Hier ist es wichtig zu sehen, dass er eine "Auftrags-arbeit" im Neigungsfach Geschichte 12 ist: Hergestellt, abgegeben, gezeigt und benotet. Deshalb ist er noch nicht fertig, vor allem seiner Filmsprache wollen wir eine andere Qualität geben. Heute ist er noch ein Plakat - über Nacht schnell hingeworfen -. Morgen wird er anders aussehen. Es wurde von Freunden auf die Montage der Bilder hinge-wiesen; wir sind uns über den plakativen Charakter dieser Montage im Klaren; eben ein Plakat … Wir werden diesen Charakter verändern und durch Authentisches ersetzen: keine Klischees, sondern erlebte Naziwirklichkeit soll an diesen deutlich werden.

Mir fällt dazu Folgendes ein:

· aus Peter, Weiss Die Ermittlung: Der SS-Mann, der einem Kind den Apfel weg nimmt und es an der Hauswand zerschmettert.

· Edmundas Zeligmanas: Er überlebt als kleiner Junge in Litauen mehrere Massaker.

· Heinz Droßel: Er muss mit ansehen, wie besoffene Wehrmachtssoldaten einen alten Juden zu Tode quälen.

· Ernest Günter Fontheim: Er muss mit ansehen, wie seine Eltern von der Gestapo abgeholt werden; er wird sie nie mehr sehen.

· Arno Lustiger: Auf dem Todesmarsch von Auschwitz weg muss er seinen Freund, den er stützt, loslassen; ein SS-Mann erschießt diesen.

· Juliane Zarchi, die als Kind das Ghetto und spätere KZ in Kaunas, Litauen, überlebte.

· Waldkircher, die sich (an den Maler der Propagandabilder) erinnern.

· Gib`s auf von Kafka

· Keine Bilder à la ZDF-Knopp

· Ein Bild: Ein litauischer Mörder, der Juden an einer Straßenecke in Kaunas mit einer Eisenstange erschlägt.

Ich hoffe, dass wir dazu kommen, das Ganze umzusetzen.

Uli Weissberger, Freiburg, den 13.3.2004